erste woche und hiking trip

Ich bin jetzt seit einer Woche bei meiner Gastfamilie und fühle mich echt wohl dort. Meine Gastmutter und mein Gastbruder sind super nett und morgen kommt noch meine Gastschwester aus Japan die auch ein International Student ist. Das einzig Negative ist, dass neuseeländische Häuser keine richtige Isolation und richtige Heizungen haben, weil der Winter hier nicht so kalt ist und deutlich wärmer als in Deutschland. Dadurch ist es manchmal im Haus nicht viel wärmer als draußen.

In den ersten Tagen hab ich viel geschlafen und zwischendurch hat mir mein Gastbruder mit seinem Freund, der auf meine Schule geht, die Stadt gezeigt. Die Stadt ist sehr klein, hat aber einen wunderschönen Strand. Überall wo man ist wird man gefragt woher man kommt, wie lange man bleibt, was man hier macht und so was. Das ist anfangs etwas komisch, weil die Menschen zuhause in Deutschland da etwas anders sind aber man gewöhnt sich relativ schnell daran. Nicht ganz so schnell gewöhnt man sich an den neuseeländischen Slang. Mein Gastbruder hat mir schon viel davon beigebracht, aber das ist echt schwer, vor allem weil auch manchmal Wörter von den Māori dabei sind.

Von gestern bis heute (Freitag bis Samstag) waren wir auf einem Hiking Trip. Wir sind den Mount Pirongia mit ein paar Leuten aus der Schule meines Gastbruder hochgewandert. Das ist ein erloschener Vulkan, welcher 959 Meter hoch ist. Am Anfang haben wir uns gefragt warum man dafür fünf Stunden brauchen soll, aber als wir nach sieben Stunden endlich oben angekommen sind hatte sich die Frage erledigt. Der Weg besteht nur unbefestigtem Boden, Matsch, Felsen die man mithilfe von Seilen hinaufklettern muss und anderen Schwierigkeiten, die das ganze echt schwierig machen. Außerdem läuft man die ganze Zeit hoch und runter weil es viele große Hügel vor dem eigentlichen Berg gibt. Anfangs habe ich gedacht, dass ich das nie schaffen würde, vor allem weil mir nach einer halben Stunde schwindelig wurde. Letztendlich war es sehr anstrengend aber ohne Schwindel machbar. Auf dem Berg haben wir dann in einer Hütte geschlafen, die eigentlich nur aus 12 „Betten“ und einer Küchenablage besteht. Strom gibt´s dort nicht, das heißt wir waren mit Kerzen und Gas zum Kochen ausgestattet. Da es die ganze Nacht geregnet hat, bestand der gesamte Rückweg aus riesigen Schlammpfützen in denen man komplett eingesunken ist. In den Momenten hab ich es echt bereut, dass ich keine richtigen Wanderschuhe habe. Dennoch war der Weg hinunter irgendwie leichter, wodurch wir eine Stunde weniger (6 Stunden) gebraucht haben.

Ich würde das nie wieder machen aber es ist gut, dass ich das überhaupt mal gemacht habe. Ich würde jedem raten zumindest einmal an so etwas teilzunehmen, weil es trotz allem echt schön ist durch diese neuseeländischen Wälder zu laufen. Erst wenn man das einmal gemacht hat, kann man sagen ob man so etwas mag oder nicht. Ich bereue es jedenfalls nicht.

 

23. Juli 2016