neuseeländischer alltag

Ich bin schon seit vier Wochen in Neuseeland. Die Zeit ist für mich irgendwie ziemlich schnell vergangen, es fühlt sich aber gleichzeitig so an als wäre ich schon ewig hier. Ich habe mich schon total gut in meine Gastfamilie eingelebt. Wenn wir am Wochenende etwas unternehmen fällt mir immer auf, dass wir wie zusammengewürfelt wirken: Meine Gastmutter ist ein Kiwi mit irischen Vorfahren, mein Gastbruder halb Māori, meine Gastschwester Japanisch und ich Deutsch. Es gibt allerdings auch ein paar Dinge, auch gute, für die man etwas länger braucht: wenn ich die Straße überquere muss ich immer erst überlegen wo die Autos herkommen und in welche Spur sie abbiegen (wegen des Linksverkehrs), im Supermarkt bin ich etwas überfordert (vor allem dann, wenn ich etwas backen will wofür man Vanillezucker braucht und dann feststelle, dass es das hier nicht gibt), ausnahmslos jeden Tag gibt es Fleisch zum Essen und auch die Offenheit der Menschen hier. Das ist ziemlich anders als in Deutschland denn dort wird man nicht überall gegrüßt, nie im Supermarkt gefragt wie es einem geht und so weiter. Als ich letzte Woche in der Stadt auf ein anderes Mädchen gewartet habe, ist ein Mann an mir vorbeigelaufen hat mich gefragt wie es mir geht und welche Musik ich gerade höre. Ich war zuerst etwas verwirrt und skeptisch, weil das ja für mich echt ungewöhnlich ist aber nachher ist mir dann eingefallen, dass hier die Menschen etwas anders sind und so etwas normal. Desto öfter einem das passiert, desto mehr gewöhnt man sich daran und weiß wie man reagieren soll.

13. August 2016

Schulunterricht

Pizza aus Home Economics
Pizza aus Home Economics

Schulunterricht ist hier, wie ich schon berichtet habe, ziemlich entspannt. Da es hier keine mündlichen Noten gibt, rufen die Schüler die Antworten einfach rein und bei Fragen reicht ein kurzes „Sir / Miss“ und schon kommen die Lehrer und helfen einem. In fast jedem  Unterricht dürfen wir Musik hören, weil das hier nicht wie bei uns als störend und unhöflich empfunden wird, sondern beim Lernen hilft und zur Konzentration. Die meisten Lehrer kümmern sich hier auch mehr um jeden einzelnen Schüler um dafür zu sorgen, dass alle genug Credits (Punkte) sammeln um ihr NCEA (Schulabschluss) zu bekommen. Dadurch muss man auch als International Student keine Angst haben etwas zu fragen. Ich habe mal  zusammengefasst was wir in welchem Fach machen:

 

Sports Education: Im Gegensatz zu dem Unterricht in meiner Schule haben wir nicht eine Sportart an der wir mehrere Stunden arbeiten sondern spielen jede Stunde ein anderes Spiel. Bisher haben wir Hockey, Fußball, Badminton, Brennball, Socby (Eine Mischung aus Fußball und Rugby), Bench Ball und Völkerball gespielt. Das macht meistens Spaß, weil es abwechslungsreich ist und man mit vielen von den anderen Schülern in Kontakt kommt.

English: In Englisch haben wir ein an dem Film „10 things I hate about you“ gearbeitet. Bis gestern mussten wir eine Art Manuskript abgeben, in welchem wir verschiedene Aspekte eines bestimmten Ausschnitts des Filmes aufgearbeitet haben. Das waren zum Beispiel Kostüme, Bewegung und Gestik, Musik und Requisiten.

Home Economics: Wir haben in Home Economics circa 50% Theorie und 50% Praxis gemacht. Das heißt wir haben einerseits schriftlich an einem Buch zu gesunder Ernährung gearbeitet und andererseits gekocht. Das ist ziemlich cool, vor allem wenn man dann im Unterricht Pizza / Calzone macht und es anschließend auch noch essen darf.

Fitness: Fitness ist eigentlich nur Gewichtstraining im Fitnessraum der Schule und freitags im Fitnessstudio von Waihi. Allerdings haben wir letztens Volleyball mit ein paar Jungs aus Year 13 gespielt, weil wir so wenige waren. Das hat total viel Spaß gemacht.

Geography: In Geography haben wir ein Assessment über Wüsten geschrieben, was eine Art Prüfung ist. Was ich nicht so ganz verstanden habe, ist dass wir dabei unser Handy benutzen durften, das Buch mit dem wir gearbeitet haben und unsere Ergebnisse von einer Internetrecherche. Außerdem hatten wir die ganze Woche Zeit dafür - in Deutschland hätten wir für die selben Fragen eine Doppelstunde Zeit. Man kann sich also theoretisch einfach die Fragen merken, die ganzen Antworten zuhause raussuchen und abschreiben. Das macht hier zwar keiner aber die die neben mir sitzen haben nach einer Woche genau eine halbe Seite geschrieben. Ziemlich komisch und gewöhnungsbedürftig. Ich meine worin besteht denn dann die Herausforderung? Es ist zwar nicht so, dass mich das stören würde aber trotzdem. 

Maths (Calculus): Da ich Mathe in Year 13, also der Abschlussklasse habe, ist das teilweise echt schwer. Ich habe trotzdem als einzige der neuen Internationals meine erste Prüfung darin bestanden. Als nächstes arbeiten wir mit imaginären Zahlen. Ich bin mal gespannt wie ich das so hinbekommen.

 

12. August 2016